Wie kürzlich berichtet habe ich mir einen dänischen Funkkoffer zugelegt. Ursprünglich wollte ich ja einen Holzkoffer selberbauen, aber da ich bis Ende Juni eine Kiste auf dem Fahrzeug haben wollte in der man zumindest schlafen kann und die Planung nur grob stand habe ich mich umentschieden. Der dänische Shelter stellt für mich den besten Kompromiss dar. Innenabmessungen LxBxH sind 461,7x230,5x181,9 cm. Besonders gut gefallen mit die vier doppeltverglasten Fenster. Der Shelter nutzt die vorhandene Pritsche deutlich besser als ein FM2 der Bundeswehr. Vor dem Shelter sind (wenn er an der hinteren Kante bündig mit den Ecken der Pritsche steht noch ca. 30cm Platz. Ich werde die Box noch ca. 10cm weiter nach hinten überstehen lassen.
Die Befestigung erfolgt nicht über Containerlocks, da der Shelter nur über seitliche Aufnahmen für eine Hebevorrichtung verfügt. An beiden Seiten sind jeweils 2 Aufnahmen, in die von unten ein Blech eingreift, die Sicherung erfolgt über einen von der Seite gesteckten Bolzen (d=21mm) der mit einer M10 Schraube gesichert wird. Für diese Aufnahmen werde ich mir Haltebleche anfertigen lassen (Danke an Kubi für die Fotos vorab!), die Bleche werden an der Stelle wo der Bolzen normalerweise sitzt ein M20-Gewinde haben und der Shelter mit einer passenden Schraube gesichert. Die Haltebleche werden außerdem an der Pritsche verschraubt.
So, das war erstmal der theoretische Teil

Wir haben seit der Abholung die Zeit mit Planung und Entkernung verbracht. Ach ja, und da wir keinen Stellplatz haben sondern auf der Straße schrauben kamen natürlich immer Leute vorbei, die einen von der Arbeit abhielten... Es sind aber auch einige echt hilfreiche Kontakte auf diese Weise entstanden.
Als wir hier ankamen, sah der Shelter von innen so aus: Eine Seite bestand aus einer gigantischen Pinnwand, die außerdem ein Fenster verdeckte. Die musste zuerst raus. Auf der anderen Seite ein riesiger Schreibtisch, viele Schränke, ein Tresor, dessen Kombination keiner wusste, Kabel über Kabel...
Der dänische Koffer verfügt über ein C-Schienensystem ähnlich der BW-Koffer, nur dass die Schienen aus Stahl sind und auf das GFK aufgeschraubt waren. Da wir nicht alle Schienen wollten, begannen wir mit der Demontage. Hierbei zeigte sich, dass der Wassereinbruch der offensichtlich mal stattgefunden haben muss größer war als zunächst gedacht: Alle Schrauben die wir aus den Schienen holten waren angegammelt. Daher beschlossen wir, den Shelter komplett zu entkernen um ggf. nasse Stellen zu lokalisieren und ausbessern zu können. Die Entscheidung wurde erleichtert, da das elektrische System anscheinend auf 230V basierte und für unseren Koffer ein 24V System mit wenigen 230V Verbrauchern vorgesehen ist. Also wurden auch alle Kabelverlegungen entfernt. Wer braucht als Privatperson schon geschirmte Stromkabel? EMP-Schutz und 5kVA Trafo waren ebenfalls nutzlos für uns. Hinzu kam, dass unser Badezimmer im Eingangsbereich sein soll, daher musste die Elektroverteilung und der Batteriekasten ohnehin weichen. Die Verkabelung war zum Teil spannend. Beispielsweise waren Schirmung und Erdungskabel in einem fetten Knäuel verlötet: Aus dem Klumpen hätte man ne Menge Lötzinn gewinnen können

Schwierigkeiten haben uns besonders die C-Schienen gemacht, weil ca. 5% aller Schrauben keinen schraubbaren Kopf mehr hatten. Da half nur noch die Brechstange und Schraube aus der Wand brechen. Ging aber erstaunlich gut. Außerdem konnten wir mit dem Tresor nichts anfangen, der eins der Fenster blockierte: doch hierzu später mehr.
Die Heizung haben wir bisher unangetastet gelassen, laut Betriebsstundenzähler ist sie nicht besonders viel in Betrieb gewesen: Mal sehen ob die noch brauchbar ist.
Nachdem wir alles abgebaut hatten, konnten wir beim Schrotthändler 227kg Schrott und 19kg Kupfer abgeben. Von den beiden Batterien (Eine BJ 1996, eine 2012) konnte ich die neuere noch retten.