Emil,
alles ist möglich gewesen.
Größere Probleme entstehen meistens durch sogenannte Fehlerketten. So auch hier:
1) Warum fahr ich da überhaupt rein ?

("Weil ich schon oft da durchgefahren bin" zählt wohl als Begründung nicht)
2) Der Zeitpunkt des Reinfahrens hätte unpraktischer nicht sein können. Der Weg für großes Gerät war 5 Stunden gesperrt (wegen einem Rennen)
3) Das Seil war richtig aufgefädelt, da es hinten rausschaute.
4) Die Windensteuerung war in der rechten Staubox. Mit Hilfe einer Aluleiter konnte ich den Inhalt der Staubox bergen, ohne schwimmen gehen zu müssen.
5) Während ich die Seilwindensteuerung in der Kabine anschloß halfen 2 Leute der freiwilligen Feuerwehr und zogen das Seil ab. Was ich nicht bemerkte war, daß sie - in dem Versuch es zu einem Ankerpunkt zu ziehen - komplett abzogen (die 4 Wicklungen des Seils waren nicht mehr drauf). Da die Seilwinde unter der Schlammoberfläche war, sah ich das nicht. Mit dem ersten Drehung der Trommel flutschte das Seil aus der Trommelhalterung. Mist

6) Ich habe genug schweres Bergezeugs (zBsp: Einen 10 und 30 Meter langen 40to Gurt, 2x 20 to Gurte, etc ..) - aber nicht mit.

War ja bisher nicht notwendig

Einzig ein 9m 20to BW Gurt hatte ich im Auto. Für hinten rausziehen allerdings zu kurz.
7) Ein Traktor der 200 PS Klasse kam vorbei und versuchte uns vorne zu helfen (Deshalb der Gurt noch vorne auf den Bildern). Vergeblich, keine Chance.
Am Abend kam ein anderer Traktor mit einer 12to und einer 5to Winde. Beides hinten befestigt. Der KAT rührte sich keinen cm.
Seilriss.
Mit meiner Umlenkrolle die kleinere Windenkraft verdoppelt. 22to Zugleistung. Der KAT bewegt sich nicht vom Fleck.
Der nächste Radlader kommt. Ein immer noch großer, jedoch kleinerer als das 100to Monster. Packt sich die Schaufel mit Gewicht voll, kommt runter zu uns und hängt sich zusätzlich an eine der hinteren Bergeösen. Ca. 40 Tonnen Zugleistung. Der KAT rührt sich nicht vom Fleck. Wieder ein Seilriss.
Wir kratzen uns kollektiv die Haare. Steht der KAT in einem See voll Loctite?
Ein Raupenbagger kommt zusätzlich zu uns. 35 Tonnen Eigengewicht und 25 Tonnen Kraft an der Schaufel. Wir hängen ihn an der zweiten Bergeöse an.
Ich bin froh, daß genügend Platz ist, daß alle 3 Fahrzeuge meinen KAT recht gerade ziehen können. Der Raupenbagger reicht seine hilfreiche Kette
Gott sei Dank haben alle 3 entweder hydrostatische Antriebe oder gefühlvolle Seilwindensteuerungen. Rucke "in die Seile" vermeiden wir.
Das "Losbrechen" vom saugenden Schlamm erfolgt ganz sanft und langsam. Mit vereinten Kräften der 3 Fahrzeuge und Mithilfe des KATs ist er endlich am Abend aus dem Loch heraussen.
Der erste Schritt am Weg zur Besserung ist getan. Schaut eigentlich nur normal dreckig aus ...
LG,
Andy